Ihr Lieben
Was für ein Jahr! Das 2020 werden wir wohl nie vergessen. Wir wurden aufgefordert hinzuschauen, uns zu reflektieren - aufrichtig und ohne äussere Masken.
Die Reflexion meiner Gedanken und Gefühle lässt sich schwer in Worte fassen. Wenn ich ehrlich bin, empfand ich zu Beginn diese ganze Aufregung als masslos übertrieben. Die grössere Befürchtung galt beim ersten Lockdown den angsterfüllten Blicken der Menschen, denen ich bei meinen ausgedehnten Spaziergängen begegnete und die einen grossen Bogen um mich machten. Ich dachte, die Angst ist unser grösserer Feind, der uns krank macht. Bei all diesen Empfindungen, nahm ich die Situation dennoch ernst.
Die Menschen begannen sich in zwei Gruppen aufzuteilen. Diejenigen, die wissen, dass die Situation sehr ernst ist und diejenigen, die der festen Überzeugung sind, dass dies alles ein Fake ist und irgendwelche manipulativen Ziehfiguren die Macht an sich reissen möchten. Und nun beginnt die Spaltung erneut mit dem Impfthema. Ich stand in der Mitte und fühlte mich als Beobachterin, die immer wieder staunend die hitzigen Diskussionen verfolgte.
Bevor du über einen Menschen urteilst:
Stehe, wo er steht.
Fühle, was er fühlt.
Erspüre sein Herz.
Erleide seinen Schmerz.
Blicke durch seine Augen.
Erkenne seine Welt.
Und dann - vielleicht -
wirst du verstehen,
warum er so ist,
wie er ist,
und dass es dir nicht zusteht,
über das Leben eines anderen
ein Urteil zu fällen!
Einmal mehr wurde mir bewusst, dass es keine allgemeingültige Wahrheit auf dieser Erde gibt. Wir kreieren unsere eigene Wahrheit, basierend auf unseren Erfahrungen.
Mutter Erde ist ein so unglaublich geduldiger Planet, der den Menschen liebevoll und schonungslos immer wieder neue Lernfelder präsentiert. Die Chancen, die sie uns schenkt, sanftmütig die herausfordernden Situationen zu beleuchten, ist reine Gnade.
Mir hat dieses ganz spezielle Jahr gezeigt, dass es um ein Miteinander geht, indem wir unsere eigene Meinung äussern und urteilsfrei die Meinungen unserer Mitmenschen respektieren sollten.
Meine persönliche Meinung hat sich drastisch geändert, als sich mein Freund und Lehrer Jürgen, ein putzgesunder, lebensfroher Yogi, der vom Corona-Virus angesteckt wurde, diese Erde verlassen hat. Die kollektive Energie in Form von Covid-19 rüttelt gnadenlos an unseren festgefahrenen Grenzen, wofür ich dankbar bin, denn es ist nicht schwer zu erkennen, dass sich auf unserem wunderschönen Planeten eine Bewegung Richtung Aufbruch bemerkbar macht.
Lasst uns wählen: Entweder wir verlassen die Situation oder wir verändern sie und wenn wir beides nicht können oder wollen, lasst sie uns voll und ganz akzeptieren, so wie sie ist.
Ich danke dir für dein Dasein, für die vielen geistigen Umarmungen und für die Begegnungen mit Momenten, wo wir herzhaft lachen oder unseren Kummer teilen konnten. Ich schicke dir mein Herzenslicht in ein neues bewegtes Jahr voller Sanftmut und Mitgefühl zu uns selbst sowie zu unseren Mitmenschen.
Fühlt euch lieb umarmt
Samira