namaskar = Ehrerbietung, Huldigung
namas = sich verbeugen, sich verneigen
surya = Sonne, Name des hinduistischen Sonnengottes
Der Sonnengruss ist eine Abfolge von 12 Asanas, die fliessend miteinander verbunden werden und zwar so, dass sich die Anfangshaltungen zum Ende hin in umgekehrter Reihenfolge wiederholen. Die Zahl Zwölf steht symbolisch für die zwölf Doppelstunden des Tages und für die zwölf Monate des Jahreskreises. Durch eine regelmässige Ein- oder Ausatmung wird jede Asana fliessend miteinander verbunden. Dies vereinigt Körper, Geist und Seele in vollkommener Weise und symbolisiert den heiligen Kreis des Lebens – ohne Anfang und ohne Ende.
Die Sonne offenbart das uranfängliche göttliche Licht. Sie bringt mit ihren Strahlen die Schöpfung hervor. Von ihr hängt alles Leben auf der Erde ab. Sie ist in vielen Kulturen ein Symbol für Bewusstsein, Weisheit und Wahrheit. Der Sonnengott Surya steuert im Universum das Licht, die Wärme und den Wechsel der Jahreszeiten.
Das Sonnengebet stammt aus dem vedischen Zeitalter und wird in Indien seit ewigen Zeiten in der Morgendämmerung, der Stunde Brahmas, mit gefalteten Händen und mit Blick zur Sonne praktiziert. Dies symbolisiert die Öffnung zum Licht. Die Weisen des alten Indiens verneigten sich jeden Tag in tiefer Ehrfurcht und dankten der Sonne – als Kraft allen Ursprungs – für die Schöpfung des Lebens.
Gebet – „Geebet“- bedeutet der/die Gebende zu sein. So wenden wir uns in tiefer Achtung und Demut, ohne Erwartungshaltung, dem Licht und der Wärme in unserem Inneren zu. Dies lässt unser spirituelles Herz in Liebe aufblühen.
