Yogarichtungen

Yogarichtungen

Anusara Yoga
Anusara Yoga wurde im Jahr 1997 vom Amerikaner John Friend gegründet. Anusara bedeutet „anmutig mit der Natur fliessen“, „dem Ruf des Herzens folgend“. Dieser Yogastil vereint den klassischen Hatha-Yoga im Stile B.K.S. Iyengars mit den Gedankenansätzen von Jnana Yoga (Geist/Weisheit/Wissen) und Bhakti Yoga (Spirituelle Hingabe) und gründet auf elementaren Kenntnissen der Körperausrichtung. Anusara Yoga basiert auf der tantrischen Philosophie der inneren Gnade mit universellen Ausrichtungsprinzipien.

Ashtanga Yoga

Diese kraftvolle, dynamische Form des Hatha-Yoga wurde vom Inder Sri Krishna Pattabhi Jois entwickelt. Ashtanga, aus dem Sanskrit übersetzt, bedeutet acht Glieder und wird mit dem achtgliedrigen Yogapfad von Patanjali in Verbindung gebracht. Es werden sechs vorgegebene, stetig an Schwierigkeitsgrad zunehmende, Asanas-Sequenzen praktiziert, die mit Ujjayi-Atmung, Bandhas und Drishtis in hohem Tempo ausgeführt werden.

Bhakti Yoga

Bhaj heisst dienen bzw. Hingabe.
Bhakti bedeutet bedingungslose Liebe, die absolute Hingabe zu Gott. Bhakti-Yoga ist das Yoga des Herzens. Es lehrt das selbstlose Handeln ohne Erwartungshaltung. Durch Bhakti-Yoga wird eine Transformation des Bewusstseins erreicht, welche zu reiner Liebe führt.

Bikram Yoga
Bikram Yoga wurde vom Inder Bikram Choudhury ins Leben gerufen. Die markengeschützte Serie besteht aus 26 aufeinander aufbauenden Yoga-Übungen, die in einem bis zu 40 Grad Celcius aufgeheizten Raum praktiziert werden.

Faszien Yoga
Faszien Yoga ist ein ruhiger und stiller, aber auch kräftigender und stabilisierender Yoga Stil, der einen sehr heilsamen und lösenden Effekt hat. Faszien umhüllen Muskeln, Organe und Knochen. Faszien haben einen Einfluss auf unsere Muskulatur, unsere Haltung, unsere Bewegungen und unser Schmerzempfinden. Sind die Faszien verklebt, leidet die Gelenkigkeit und Beweglichkeit, was das Risiko für Fehlhaltungen und Schmerzen erhöht. Daher ist es wichtig, diese geschmeidig und elastisch zu halten. Mit Unterstützung von Hilfsmitteln wie Yogablöcken, Bällen und Faszien-Rollen wird das tiefe Bindegewebe gelöst und fasziales Training im Yoga praktisch erfahrbar gemacht.

Hatha Yoga
Hatha Yoga bezeichnet einen körperbezogenen Yogastil, der Asanas, Pranayama und Meditation integriert. Es ist im Westen der häufigste praktizierte Yogastil. HA bedeutet SONNE und THA bedeutet MOND. Hatha-Yoga ist die Herstellung des Gleichgewichts der beiden Lebensströme, die sich im Sushumna Nadi vereinen.

Hormon Yoga
Die brasilianische Psychologin und Yogalehrerin Dinah Rodrigues entwickelte das Hormon Yoga. Sie stellte eine spezielle Übungsreihe mit Techniken aus dem Hatha Yoga, dem Kundalini Yoga sowie tibetischen Energieübungen zu einer immer gleich bleibenden Abfolge zusammen. Hormon Yoga bewirkt einen Anstieg des Hormonspiegels indem die Eierstöcke, Schilddrüse und Nebennieren stimuliert werden. Es hilft bei Wechseljahrbeschwerden, beim prämenstruellen Syndrom und unterstützt Frauen, die einen Kinderwunsch haben.

Integraler Yoga
Diese Form des Yoga wurde von Swami Satchidananda, einem Schüler von Swami Sivananda aus Rishikesh, Indien entwickelt. Integraler Yoga ist ein eher geistiger Weg und soll zur Ganzheit führen. Er integriert Asanas, Pranayama, Tiefenentspannung und Meditation.

Iyengar Yoga
Der Inder B.K.S. Iyengar, ein Schüler von Krishnamacharya, begründete diesen kraftvollen Yogastil. Er erforschte in jahrzehntelanger Übungspraxis die Wirkungen von Ananas und Pranayama. Die Übungen sind charakterisiert durch Präzision, genaue Anweisung, Beobachtung und Korrektur. Dies führt die Schüler in einwandfreie Positionen. Hilfsmittel, wie Gurte, Klötze etc., ermöglichen es den Schülern auch schwierige Asanas einzunehmen. B.K.S. Iyengar war einer der bedeutendsten Yogameister unserer Zeit. 2014 ist er im Alter von 95 Jahren gestorben.

Jnana Yoga
Yoga des Wissens, der Erkenntnis oder der Weisheit. Jnana Yoga bezieht sich auf den Weg der Befreiung durch die Erkenntnis, dass alles Wissen bereits in uns vorhanden ist.

Jivamukti Yoga
Diese Yogarichtung wurde in den 80er Jahren in New York von der Tänzerin Sharon Gannon und dem Künstler David Life entwickelt. Jivamukti bedeutet „die Befreiung der Seele“ und ist eine moderne und dynamische Yogaform. Die Asanas werden zu lauter Musik, Gesang oder Vorlesungen von heiligen Schriften praktiziert.

Karma Yoga
Karma Yoga ist der „Yoga des Handelns“ oder auch der „Yoga des selbstlosen Dienens“. Er lehrt, unsere Taten ohne Anhaftung zu vollbringen, bewusst und uneigennützig zu handeln.

Kripalu Yoga
Diese Yogaform wurde vom Inder Amrit Desai begründet. Seine Philosophie hinter dieser Yogapraxis ist, dass der Körper als Hilfsmittel dient, um in die geistige Welt vorzudringen. Kripalu-Yoga-Klassen beinhalten sanfte Asanas, Pranayama, Tiefenentspannung und Meditation. Dabei stehen Selbst-Akzeptanz und emotionale Stabilität im Vordergrund.

Kriya Yoga
Kriya Yoga ist eine sehr alte indische Tradition, welche die acht Stufen des Ashtanga Yoga umfasst und aus speziellen Asanas, Atemübungen, Reinigungstechniken und Meditationen besteht. Das Ziel ist, in jedem Augenblick und in jeder Handlung die Einheit mit dem höheren Selbst wahrzunehmen.

Kundalini Yoga
Kundalini Yoga wurde von Yogi Bhajan, unabhängig von anderen Yogarichtungen, entwickelt. Dabei geht es um die Erweckung der Kundalini, die am unteren Ende der Wirbelsäule eingerollt ruht. Dies wird durch intensive Positionen, Pranayama, Kriyas und Meditation erreicht.

Lach Yoga
Auch Hasya Yoga genannt, wurde von dem indischen Arzt Dr. Madan Kararia entwickelt. Lach Yoga steht für Yogaübungen, die durch eine Kombination aus Atemübungen, Dehn- und Streckübungen und Blickkontakt, verbunden mit pantomimischen Übungen zum Lachen anregen.

Luna Yoga
Luna Yoga ist ein alter, neu belebter, im Westen entstandener Stil, in dem Yoga-Übungsreihen besonders auf die Beckenregion einwirken. 1971 entdeckte Aviva Steiner, eine israelische Tänzerin, dass bestimmte Bewegungen den Menstruationszyklus beeinflussen. Adelheid Ohlig, Yogalehrerin und Journalistin, vertiefte diese Methode und baute sie zum Luna-Yoga aus.

Power Yoga
Dieser Yogastil wurde durch den amerikanischen Yogalehrer Bryan Kest bekannt und ist eine abgekürzte und vereinfachte Form des Ashtanga-Yoga, welche vor allem in Fitness-Centren praktiziert wird.

Raja Yoga
Raja Yoga ist der Königsweg des Yoga. Es werden vor allem Meditationsübungen praktiziert, die sich auf den achtfachen Yoga-Weg des Patanjali beziehen. In den Yogasutren steht geschrieben: „Wenn der Geist ruhig ist, wird sich Purusha, unser wahres Bewusstsein, entfalten und Klarheit kehrt ein.“

Restorative Yoga
Die regenerierenden, passiven Posen werden auf dem Boden bei gedämpftem Licht durchgeführt. Mit diversen Hilfsmitteln, wie Polster, Blöcken, Gurten und Decken ist es für alle möglich in die sanften Positionen zu gleiten. Durch das längere Verweilen in den Asanas (10 – 20 Minuten) gelingt es, sich vollständig der Schwerkraft hinzugeben und loszulassen. Restorative Yoga ist für Menschen geeignet, die körperliche Beschwerden haben oder die nach einer Verletzung ihren Körper auf eine ganzheitliche Art und Weise in ihre Mitte bringen wollen. Die Amerikanerin Judith Hanson Lasater hat ihr Leben damit verbracht, das Restorative Yoga bekannt zu machen.

Sivananda Yoga
Dieser Yogastil wurde von Swami Vishnudevananda einem Schüler vom Yogameister Swami Sivananda, gegründet. Gelehrt wird eine Sequenz von 12 Yogastellungen, Pranayama, Tiefenentspannung, Ernährung, positives Denken und Meditation, die der Stimulation der Chakren dienen.

TriYoga
TriYoga wurde von der Amerikanerin Kali Ray begründet. TriYoga steht für das Streben nach der Drei-Einheit von Körper, Geist und Seele indem Atmung, Bewegung und Mudras während fliessenden Sequenzen miteinander verschmelzen. Dies führt zur Erweckung der Lebensenergie Prana.

Vinyasa Yoga
Der Ursprung von Vinyasa Yoga liegt beim Inder Tirumalai Krishnamacharya. Er war der Lehrer vieler YogalehrerInnen, die heute im Westen bekannt sind, wie zum Beispiel B.K.S. Iyengar und Sri K. Pattabhi Jois. Vinyasa Yoga besteht aus dynamischen, fliessenden Bewegungsabläufen, die sinnvoll angeordnet und mit speziellen Atemtechniken praktiziert werden. Es ist ein kraftvoller Stil.

Viniyoga
Diese Yogarichtung wurde von Krishnamacharya entwickelt und sein Sohn T.K.V. Desikachar setzte die Tradition fort. Im Viniyoga werden anmutende Bewegungsabläufe präzise mit der Atmung koordiniert. Dies wird als Vinyasa Kramas bezeichnet.

Wut-Yoga
Interview Radio 1 vom 3.5.2016


Yin Yoga

Pauli Zink war der wichtigste moderne Wegbereiter für Yin-Yoga. Sein Schüler Paul Grilley spezialisierte sich besonders auf die Anatomie. Seinem Buch hat das daoistische Yoga auch die Namensänderung, zu Yin-Yoga, zu verdanken. Sarah Powers, wiederum eine Schülerin von Grilley, kombiniert Yin-Yoga mit Yang-Elementen aus Vini-, Ashtanga- und Iyengar-Yoga. Yin Yoga ist ein ruhiger und stiller Yoga Stil, der einen sehr heilsamen und lösenden Effekt hat. Durch das lange Verweilen in den Yin Yoga Positionen wird neben dem Muskel- und Bandapparat auch das tiefe Bindegewebe, die Faszien, nachhaltig gedehnt und die Meridiane angesprochen. Das vegetative Nervensystem wird positiv beeinflusst und der Hormonhaushalt als auch der Stresslevel beruhigt.