Ujjayi

Ujjayi
Sanskrit
Name
Ujjayi Pranayama
„Die Siegreiche“
Bedeutung ud = hinauf, nach aussen
jaya = erobern, siegen
Durchführung
  • Diese Atemübung kann sitzend, stehend oder liegend ausgeführt werden.
  • Langsam durch die Nase einatmen und durch den Mund ausatmen.
  • Beim Ausatmen den Laut „HHHAAA“ erzeugen.
  • Nun wird der Mund während des Ausatmens geschlossen. Die Kehle bleibt in unveränderter Form. Erzeugung genau desselben Tones, nun mit geschlossenem Mund. Darauf achten, dass der Ton in der Kehle entsteht und nicht in der Nase.
  • Die Form der Kehle während der Einatmung beibehalten. Auch bei der Einatmung entsteht nun derselbe rauschende Ton.
  • Die Einatmung mit der Ausatmung in Bezug auf Klang, Qualität und Länge ausbalancieren. Die Ausatmung fällt meist länger und kraftvoller aus. Deshalb die Einatmung etwas verlängern und die Betonung verstärken. Die Atmung immer weiter ausdehnen.
  • Spüren des Herzschlages. Etwa während der Zeitdauer von drei bis fünf Herzschlägen einatmen und von drei bis fünf Herzschläge wieder ausatmen.
  • Die Wirkung des Atems erleben. Über das Dehnen des Atems wird Prana (Energie) aufgenommen. Wahrnehmen eines zarten Kribbelns an der Rückseite der Kehle. Mit zunehmender Praxis wird die Qualität des Atems subtiler und der Kontakt mit der Energie spürbarer.
  • Konzentration auf den Umschlagspunkt zwischen Einatmung und Ausatmung. Darauf achten, dass der Atem hier nicht stockt. Die Kehle offen halten. Dies ist die Basis für einen fortwährenden Energiefluss.
Variation
  • Beim Einatmen die Arme heben und die Arme mit der Ausatmung wieder senken.
  • Die Arme nun erneut im Schoss liegen lassen, während der Atem unverändert weiter fliesst.
Heilwirkung
  • Schleimlösende Wirkung
  • Anspornende Wirkung auf träge Schilddrüsen
  • Hilft bei Hypotonie (niedriger Blutdruck)
  • Linderung bei Halsschmerzen
  • Wertvoll für Asthmatiker (liegend üben)
  • Trainiert den Zwerchfellmuskel durch die Anstrengung, wenn die Luft bei fast geschlossener Stimmritze eingesaugt wird.
Tiefere Bedeutung
Ujjayi Pranayama wird oft auch „Siegreicher Atem“ genannt. Gemeint ist der Sieg über den normalen flachen und unregelmässigen Atem. Er gibt die Kraft, jede Asana zu meistern. Man sagt, dass Yogis mit Ujjayi Atmung Schnee zu schmelzen vermögen. Die erste Erfahrung mit dieser Technik wird die Erzeugung von Hitze im Körper sein. Mit zunehmender Praxis wird die Energie subtiler. Es entsteht eine innere ruhige gleichmässige Kraft. Ober-flächlich betrachtet heben Muskeln den Yogi in die Luft. Doch die Atmung gibt den Muskeln erst das Prana (Energie) dafür. Prana ist die Grundlage von allem. Es kann mit Bewusstsein in jeden beliebigen Teil des Körpers geleitet werden, um diesen zu heilen und zu kräftigen. Der Atem ist für den Yogi der Schlüssel zu Gesundheit, Kraft und Vitalität. Wo kein Atem, da ist auch kein Leben. So wird es möglich, dass auch schmächtige Yogis in ihren Bewegungen die Schwerkraft ausser Kraft setzen und schier schwerelos durch die Bewegungen gleiten.So wie die Wellen den Strand formen, so formt die Atmung die Yoga Praxis. Die innere Meeresbrandung setzt ihren Rhythmus. Das Rauschen der Atmung wird zum Rauschen eines inneren Ozeans. Gleichmässig spülen Wellen der Einatmung an eine innere Küste und ziehen sich mit der Ausatmung zurück. (www.ashtangayoga.info: 15.4.2014)