Feuer – Agni

Feuer – Agni

Das Element Feuer zeigt sich in Form von aktiver (kinetische) Energie, die bei Einwirkung auf die Materie diese transzendiert, d.h. auf ein höheres Niveau oder in eine andere Erscheinungsform bringt. Feuer ist deshalb auch der Schwerkraft entgegengesetzt, es brennt immer nach oben. Feuer verbrennt, bringt Stoffe dazu ihre Aggregatzustände zu ändern: Festes wird flüssig, Flüssiges wird gasförmig, Gasförmiges wird schliesslich Plasma.

Das Element Feuer ist zuständig für das notwendige Verbrennen von Negativem, oder das Zerbrechen von Ordnungen in einfachere Bausteine, die einem neuen höheren Zweck dienen sollen. Die Verdauung ist z.B. ein solcher Vorgang. Die Nahrung wird im Verdauungsfeuer (Agni) in einfachste Bausteine zerlegt, welche dann in eigener Substanz(ordnung) wieder zusammengesetzt werden.

Das Element Feuer trägt Lebenskraft und Lebensenergie in sich. Während die Sonne das ruhige, kontinuierliche, unaufhörliche sanfte Feuer ist, wirkt Feuer selbst temperamentvoll, begeisternd und spendet Kraft und Energie, insbesondere in Situationen, in denen viel gebraucht wird. Es repräsentiert den kraftvollen Lebenswillen. Es bringt die Kraft zu wachsen und sich auszudehnen. In jedem Sein stärkt das Feuer den Willen, sich zu behaupten, seinen Platz einzunehmen, leben zu wollen, sich zu vermehren. Ebenso bringt es Lebendig-keit, Verspieltheit, Tanz und Freude. Feuer ist auch zuständig für Umwandlung, schnelle Erneuerung und Veränderung. Weitere Aufgaben sind: inneres Feuer, nach oben streben, Durchdringung, Ekstase, Leidenschaft.

Wir sind ein Teil dieser Feuerenergie, und sie ist ein Teil von uns. Wir können uns ihr nicht entziehen. Sie ist die heilige schöpferische Energie, die durch unseren Körper fliesst und die Lebensprozesse aufrechterhält. Sie wärmt uns und durch uns auch andere. Sie beflügelt uns und entfacht unsere Schöpferkraft, unsere Phantasie und unsere Ausdrucksfähigkeit. Sie kann aber auch zerstören, wenn wir sie nicht beherrschen, wie z.B. in Wutausbrüchen, bei Gewaltanwendungen, im Zorn. Besitzt ein Mensch zu viel Feuerenergie, ist er ungestüm, ungeduldig, hitzig, aufbrausend, aggressiv, hat einen Hang zum Extremen und zur Zerstörung. Ist zu wenig Feuerenergie da, breitet sich Lethargie, Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, Langeweile aus.

Wenn wir uns mit der Feuerenergie verbinden, ihre Energie durch Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung immer mehr verfeinern, kann sie immer höher in uns schwingen und immer stärker durch uns fliessen, bis sie sich mit dem Licht des Äthers vereint. Dieser Zustand wird Erleuchtung, Christusbewusstsein, mystische Vereinigung genannt.

Menschen mit gut entwickeltem Feuerelement tragen dieses Feuer in stiller Form in sich. Sie sind nicht mehr zornig und impulsiv, aber sehr durchsetzungsstark für positive Zwecke. Feuer wird solche hoch entwickelten Menschen nicht mehr verletzen. Wenn wir das Feuer betrachten, sollten wir dies immer mit dem Wunsch verbinden, die Peripherie des Lebens zu verlassen, um uns dem Mittelpunkt zu nähern, wo sich das göttliche Feuer befindet, jenes Feuer, das Liebe ist, das Geist ist. In dem Moment ergreift das Feuer unsere Gedanken und Gefühle und trägt sie nach oben. Alle diese schwarzen, krummen Äste verwandeln sich in Energie, in Licht, in Wärme. Solange man das Opfer als Entsagung, als Entbehrung ansieht, hat man nicht begriffen, worum es geht. Das wahre Opfer besteht darin Verbrauchtes, Überaltertes und Unreines in Licht und Wärme umzuwandeln, das heisst in Weisheit und Liebe.

Wann spüren wir, dass die Feuerenergie für uns wichtig ist

  • Wenn man Lebenskraft, Mut und feurige Durchsetzungskraft braucht
  • Um sich in neuen Situationen zu stärken
  • Um Mut zu erhalten, Neues zu beginnen
  • Wenn Lebensfreude und Lebenslust fehlen
  • Bei Antriebslosigkeit und Lethargie
  • Wenn man andere begeistern will
  • Wenn bei Erkrankungen die Lebenskraft gestärkt werden soll
Chakra Manipura (Solarplexus)
Farbe Gelb
Mantra RAM
Sinnesfunktion Sehen
Asanas Surya Namaskar, Mula und Uddiyana Bandha, Armbalancen, Drehübungen (stimulieren die Verdauung)
Pranayama Kapalabhati, Bastrika