Chandra Namaskar

Chandra Namaskar

namaskar = Ehrerbietung, Huldigung
namas = sich verbeugen, sich verneigen
chandra = Mond

Der Mondgruss ist wie der Sonnengruss eine Übungsabfolge, bei dem sich ein Asana (Übung) in das nächste als choreografischer Ablauf verwandelt. Es gibt viele verschiedene Variationen von Chandra Namaskar. Ziel dabei ist, die kühlende Mondenergie im Körper zum Fliessen zu bringen. Dies ist immer dann nötig, wenn wir uns in Stresssituationen befinden und es darauf ankommt innere Unruhe zu lösen. Körperliche Verspannungen werden durch die geschmeidigen und neutralisierenden, ausgleichenden Asanas gelöst. Diese Abfolge kann zu einer Wendung nach innen führen, die es uns erlaubt, uns von der Aussenwelt in die stille Innenwelt unseres Wesens zurückzuziehen. Indem wir durch den “Tanz des Atems” von einem Asana in das nächste gleiten, wird der Körper in eine Art der “Bereitschaft des Zuhörens” versetzt. Chandra, der Mond, führt uns augenblicklich in Resonanz mit unserer Seele, unserem Gefühl und unserer Intuition, so dass wir Kraft, Ruhe und Licht – wichtige Ressourcen – schöpfen können. Wir verneigen uns vor unserer mondhaften Seite und wenden uns ihr zu. Dadurch entsteht ein Gefühl der Hingabe und des Verschmelzens von Körper, Seele und Geist.

Chandra Namaskar ist eine Hymne an Shiva, der im Yoga mit dem Mond als Prinzip der Stille, des höheren Bewusstseins, in Verbindung gebracht wird. Der Legende zufolge geht auf ihn der Hatha-Yoga zurück. Eine ganze Welt mythologischer Bilder, von Symbolen und philosophischen Konzepten umgibt diese Lehre, in deren Zentrum die strahlende Gottheit Shiva steht. Beim Üben von Chandra Namaskar werden die beiden unteren Chakren aktiviert und angeregt. Am besten übt man den Mondgruss abends, mit der Körperseite zum Mond ausgerichtet. Je nach Konstitution sollte Chandra Namaskar mehrmals hintereinander ausgeführt werden, es wird nach jedem Durchgang die Beinseite gewechselt. Nicht unmittelbar vor dem Schlafen ausüben.

009_2 YA Mondgruss Chandra Namaskar 2014